Gemeinsam stark gegen Vorurteile!

Der etwas andere „Mädchen- und Frauenschachkongress“ in Weimar.

Der von der Mädchenreferentin der Deutschen Schachjugend Steffi Schneider organisierte Workshop „Gemeinsam stark gegen Vorurteile!“ fand vom 15. – 17.12.2023 in Weimar statt. Der Einladung zu den Seminar- und Workshopblöcken über Themen wie „Best practice im Umgang mit Queerfeindlichkeit“ oder „Spiel nicht wie ein Mädchen – von der destruktiven Kraft negativer Stereotype“ sind Männer und Frauen aus ganz Deutschland und sogar Österreich gefolgt, um sich über diese wichtigen Themen auszutauschen.

Nach wie vor spielen gerade einmal 10 % der Mädchen und Frauen in Deutschland Schach!

Doch warum sind es nur so wenige und was können WIR dafür tun, damit es zukünftig mehr Mädchenpower im Schach gibt? Die Gründe hierfür erscheinen mannigfaltig und natürlich gibt es nicht DIE EINE Lösung für dieses Problem, wie auch Laura Schalkhäuser vom Schachklub Schweinfurt 2000 in ihrem Workshop „Mädchenschach im Verein“ aufzeigte. Dennoch wurden während der gesamten Veranstaltung Punkte wie z. B.

  • zu wenig Schachangebote speziell für Mädchen und Frauen
  • Vorurteile gegenüber Schach spielenden Mädchen im Vereins- und im Schulschach
  • Aussagen von männlichen Schachspielern, die das Mädchen oder die Frau persönlich verletzen
  • der Leistungsgedanke oder sogar Leistungsdruck (v. a. in den Vereinen) schreckt besonders weibliche Spielerinnen ab

immer wieder aufgegriffen und diskutiert. Dies lässt darauf schließen, dass diese und ähnliche Aspekte leider nach wie vor dazu beitragen, dass nur wenige Mädchen und Frauen ihren Weg zum Schach finden und auch über längere Zeit diesem Sport nachgehen.

Natürlich wurde im Rahmen der Veranstaltung auch versucht verschiedene Lösungsansätze zu finden. Dabei wurde unter anderem das Projekt Frauen Schach Café von Anika und Susanne (Schachklub Kriegshaber 1924 e. V. Augsburg) vorgestellt. Dieses Angebot richtet sich ausschließlich an Mädchen und Frauen, die in regelmäßigen Abständen dazu eingeladen werden, einen gemütlichen Nachmittag bei Kaffee & Kuchen, und natürlich Schach, zu verbringen. Alle waren sich einig, solche Aktionen braucht es viel mehr in den Vereinen!

Die Veranstaltung wurde von der DSJ auch dazu genutzt um weitere Ideen im Kampf gegen Vorurteile, Diskriminierung und Rassismus zu sammeln, auch das Thema Integration von Flüchtlingen sowie von Menschen mit Handicap wurde angesprochen. Die DSJ möchte versuchen mehr Hilfestellungen in den genannten Bereichen anzubieten und verwies auf bereits existierendes Werbematerial, welches über den Chessy-Shop erhältlich ist.

Abschließend wurden Bilder von den Teilnehmer:innen mit den eigens für die Veranstaltung bedruckten Pullovern, sowie kurze Statements „Wir stehen auf für (…)“ aufgenommen. Diese sollen auf den Social-Media-Kanälen eingesetzt werden, um mehr Bewusstsein für die angesprochenen Probleme im Schach zu schaffen und werden auch auf der Homepage der DSJ zu finden sein.

Auch dem Unterfränkischen Schachverband ist die Integration von Frauen und Mädchen besonders wichtig. Darum gibt es auch bei uns in Unterfranken jeweils eine Beauftragte für Frauen- und Mädchenschach die gerne für Fragen und Anregungen zu diesem Thema zur Verfügung stehen. Demnächst wird es auch ein Trainingsangebot nur für Mädchen und Frauen geben. Weitere Informationen sowie die Ausschreibung werden in kürze hier auf der USJ-Seite abrufbar sein.

Bei der Stadtführung durch Weimar durfte ein Bild am Goethe-Schiller-Denkmal nicht fehlen!